Fremderfahrung und Gefühl in der Betreuung

Dieser Beitrag betrachtet aus einer phänomenologischen Sicht die Erfahrung der/des Fremden und untersucht die Bedeutung der Fremderfahrung im Zusammenhang mit unseren Gefühlen.

Thema/Rubrik
Die Kunst der Pflege
Autor:in
Kurzbeschreibung
Dies lässt uns zunächst danach fragen, wie sich Fremderfahrungen und Gefühle zueinander verhalten? Diese Grundfrage beinhaltet viele Themenstränge, die strukturell betrachtet nicht identisch, aber miteinander verflochten sind. Eine Verflechtung ist etwas, das der Philosoph Merleau-Ponty unter Bezug auf Paul Valéry als Chiasma (vgl. Merleau-Ponty 1986, 172–203) bezeichnete. „Chiasma“ steht als symbolischer Begriff für Überkreuzung, Verstrickung,
Verwobensein oder ein Ineinander von nicht-identischen, verschiedenen (hier: inhaltlichen) Geflechtssträngen, ohne dass sie zusammenfallen, sich decken würden. Die Grundstruktur der Verflechtung (vgl. Stinkes 2018; 2021)2 ist auf verschiedenen Ebenen der Erfahrung und des Wissens darstellbar: zwischen Ich und Anderen/m, der Eigen- und Fremdheit usw. Das heißt auch, dass das eine ohne das andere nicht zu verstehen ist. Allerdings taucht bei der Befragung dieser Thematik das Problem auf, dass das Themengeflecht nur um den Preis der Zerstörung entflochten werden kann. Um die Zerstörung des Geflechtes zu vermeiden, werden thematische Risse belassen, wird wieder vor- und zurückgesprungen in der Darstellung und der Argumentation der einzelnen Ebenen und Themengeflechte. Es ist eine Art von mäanderndem Vorgehen, das sich einer systematischen Analyse gegenüber merkwürdig sperrig verhält. Das Unterfangen ist sehr weiträumig, daher sind die einzelnen Themenstränge deutlich skizzenhaft angelegt.3
Erschienen in

2-3/2025
Die Kunst der Pflege

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