Sa 27.06.2026, 08:00 - 16:00 Uhr

SEED–Anwenderschulung - ("SEED – Practitioner")

Beschreibung

Verhaltensauffälligkeiten bei Menschen mit Intelligenzminderung resultieren häufig aus inneren Konflikten, die durch unterschiedlich weit entwickelte Bereiche wie Körper, Sprache, Kognition, Emotion und Sozialkompetenz ausgelöst werden.

Um hier gut unterstützen zu können, ist es wichtig, die einzelnen Entwicklungsbereiche unterscheiden zu lernen und den aktuellen Entwicklungsstand jeweils erheben zu können. Mit diesem Wissen können Maßnahmen definiert werden, die den betroffenen Menschen unter anderem dazu befähigen, eine stärkere Selbstwirksamkeit zu erleben. Aus dieser Zufriedenheit heraus ergeben sich auch weniger Verhaltensauffälligkeiten, was die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben vielfältiger macht.

Diese Fortbildung bietet sowohl Mitarbeiter*innen aus Einrichtungen für Menschen mit Intelligenzminderung als auch pädagogisch und psychotherapeutisch ausgebildeten Personen eine Grundlage in Entwicklungspsychologie und systemischer Arbeit.

Der Aufbau der Fortbildung basiert auf dem Harvard-Fallprinzip und verbindet die Theorie stets mit praktischen Beispielen. Dabei werden am Beispiel Themen erarbeitet, reflektiert und wiederholt. Durch unterschiedliche Formate können immer wieder neue Sichtweisen erlebbar gemacht werden.

Als diagnostische Instrumente werden SEED (Skala der emotionalen Entwicklung-Diagnostik) und SEED 2 verwendet und die Teilnehmer*innen werden in der Anwendung der SEED-Bögen geschult.

Ziel ist die Befähigung der Teilnehmer*innen den Entwicklungsstand einschätzen zu können, mit Schwerpunkt auf emotionaler Entwicklung und deren Diagnostik, sodass eigenverantwortlich Testungen durchgeführt werden können. 

Im Rahmen des Seminars erarbeitet jeder Teilnehmende zwei Fallbeispiele in seiner Einrichtung und füllt hierbei die SEED-Bögen komplett aus.  

Inhalte

  • Grundkenntnisse der Entwicklungspsychologie
  • Unterscheidung der Entwicklungsbereiche
  • Zuteilung der Entwicklung in die einzelnen Phasen
  • Verstehen von Eskalationsprozessen und Deeskalationsstrategien 
  • Psychiatrischen Auffälligkeiten
  • Übung der Nutzung von SEED und SEED 2 an Beispielen
  • Vorstellung eigener Fälle
  • Sammeln von Supervisionserfahrung
  • Austausch und Vernetzung mit anderen Teilnehmenden und Einrichtungen
  • Reflexion des eigenen Handelns

Zielgruppe

Mitarbeiter*innen aus allen Bereichen der Eingliederungshilfe, die bereits mit dem SEED-Bogen arbeiten oder dies künftig tun wollen. SEED und SEED 2 umfassen die gesamte Lebensspanne eines Menschen, insofern sind die Erhebungsinstrumente für Mitarbeiter*innen von der Frühförderung bis zur Seniorenbetreuung einsetzbar.

Der Kurs ist für Einsteiger*innen und Fortgeschrittene geeignet. Es ist gewünscht, dass die Teilnehmenden Fälle aus ihrer Praxis einbringen, um passende Supervisionsbeispiele zu haben. 

Weitere Hinweise

Eine Anmeldung ist nur für beide Teile möglich.