Fr 08.07.2016, 13:00 Uhr
bis Sa 09.07.2016, 18:30 Uhr

Therapeutisches Trachealkanülenmanagement: Behandlung von Dysphagien, praktisches Kanülenhandling und Dekanülierung bei tracheotomierten Patienten....

Bei tracheotomierten Patienten hängen die Dysphagietherapie und das Trachealkanülenhandling unmittelbar zusammen und beeinflussen sich wechselseitig. So ist beim Trachealkanülenmanagement eine individuelle Berücksichtigung der Schluckpathologie des Patienten einerseits und der Auswirkungen des Tracheostomas andererseits erforderlich.
In diesem Seminar werden verschiedene medizinische und therapeutische Aspekte bezüglich Dysphagietherapie, Kommunikation, Atmung und Sekretion bei Zustand nach Tracheotomie beleuchtet. Neben den theoretischen Grundlagen werden verschiedene Kanülensysteme gezeigt und individuelle Auswahlkriterien nach Pathologie – Kanülenart und Größe dargestellt.
Das Blocken und Entblocken mit den verschiedenen Möglichkeiten der Cuffdruckmessung, der Trachealkanülenwechsel, sowie das endotracheale Absaugen werden bezüglich der Indikationen und Voraussetzungen erläutert und an Dummys praktisch erprobt. Ferner werden Behandlungsprobleme, das Notfallmanagement und rechtliche Aspekte thematisiert.
Zudem wird ein Behandlungspfad zur Verbesserung pharyngealer Sensibilitätsstörungen vorgestellt.
Weitere theoretische und praktische Themen sind die Dysphagietherapie mit dem Kostaufbau, das Sekretmanagement bei Tracheotomie, Lagerung, Haltungsaufbau und Positionierung, Tracheostomapflege, Behandlungspfade zur Dekanülierung sowie die Therapie unter Beatmung und das Weaning.
Schließlich werden auch Schnittstellenprobleme zwischen Therapie – Arzt – Pflege – Patient und Angehörige erörtert. Eigene Patienten können als Falldarstellungen eingebracht werden – hierzu wäre die exakte Kanülenbezeichnung des behandelten Patienten hilfreich.
Themen im Überblick:
* Indikationen zur Tracheotomie und Operationstechniken (plastisch und dilatativ)
* Konsequenzen für Anatomie und Physiologie: Auswirkungen auf Atmung, Phonation, Sekretion, Schluckvorgang und Nahrungsaufnahme
* Unterschiedliche Kanülensysteme – Größenbeurteilung
* Praxis des Blockens und Entblockens – Methoden der Cuffdruckmessung
* Therapeutische Befunderhebung bei Tracheotomie
* Voraussetzungen und praktisches Vorgehen beim Entblocken / Kontraindikationen
* Fahrplan zur Dekanülierung – Kontraindikationen
* Kommunikationsmöglichkeiten bei tracheotomierten Patienten
* Dysphagietherapie mit Sekretmanagement und Kostaufbau
* Behandlungspfad zur Verbesserung pharyngealer Sensibilitätsstörungen
* Tracheostomapflege & Kanülenwechsel
* Lagerung, Haltung und Positionierung bei tracheotomierten Patienten
* Atemtherapie & Therapieoptionen bei Beatmung & Weaning
* Praxis des endotrachealen Absaugens - Absaughygiene
Therapie bei Beatmung & Weaning
Komplikationen – Notfallsituation – rechtliche Aspekte



Kurze Beschreibung der Lernziele:

Neben den medizinischen Hintergründen sollen die Teilnehmer verschiedene Kanülensysteme kennen lernen und das praktische Handling im Umgang mit Trachealkanülen (Blocken / Entblocken, Cuffdruckmessung, endotracheales Absaugen, Trachealkanülenwechsel) in Einzelschritten erlernen. Ferner sollen sie Beurteilungskriterien zur Kanülenauswahl sowie das spezielle therapeutische Vorgehen zur Behandlung von Dysphagien (unter Berücksichtigung der wechselseitigen Beeinflussung von Kanüle – Schlucken – Atmung – Stimme) bei tracheotomierten Patienten kennen.
Dozent:
Norbert Niers, klinischer Logopäde, Bobaththerapeut, Lehrlogopäde
Veranstaltungort: ASW Akademie für Steuerrecht und Wirtschaft
Dauer: 19 Unterrichtseinheiten
Kurszeiten:
Freitag, 13.00-21.00 Uhr
Samstag, 08.30-18.30 Uhr
Zielgruppe: LogopädInnen, SprachheilpädagogInnnen,
SprachtherapeutInnen, LinguistInnen, ErgotherapeutInnen, Atem- Sprech- & Stimmlehrer.
Teilnehmerzahl: 18
Freie Plätze: 2
Fortbildungspunkte: 19
Methoden:
Power Point Vortrag, Selbsterfahrung, praktische Übungen an Dummys, Videobeispiele, Demonstration von verschiedenen Kanülenprogrammen
Teilnahmegebühr:
245,00 € Umsatzsteuerbefreit gemäß §4,21a (bb)