Teilhabe und Pflege von älteren Menschen mit Behinderung - Aufgaben und Gestaltungsmöglichkeiten
Thema/Rubrik
Die Kunst der Pflege
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Autor:in
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Kurzbeschreibung
Aufgrund des demografischen Wandels nimmt die Zahl der älteren Menschen in den Industrieländern im Vergleich zur Gesamtbevölkerung immer mehr zu. Dies gilt auch für ältere Menschen mit einer Behinderung. So betrug der Anteil der 65-jährigen und älteren Menschen mit Behinderung an der Gesamtbevölkerung – gemessen an der Vorlage eines Schwerbehindertenausweises zum Stichtag 31.12.2023 – 25,5 %. Damit ist ihre Anzahl seit 2003 um 1,19 Mio. – von 3,43 Mio. auf 4,62 Mio. – gestiegen (vgl. Destatis 2025). Vergleichbare Entwicklungen zeigen sich auch in Österreich. Der dortigen Behinderungs- und Teilhabestatistik zufolge bezeichneten sich nur 1,5 % der Bevölkerung von den 15- bis 24-Jährigen als stark und 5,9 % als etwas eingeschränkt. Bei den über 74-Jährigen waren es hingegen 22,7 %, die sich als stark eingeschränkt, und 35,1 %, die sich als etwas eingeschränkt beschrieben (vgl. BMSGPK 2024, 35). Dass es sich bei Menschen mit einer Behinderung um eine sehr heterogene Gruppe handelt, wird bei einer differenzierteren Analyse der Beeinträchtigungsformen erkennbar. Dem dritten Teilhabebericht der Bundesregierung in Deutschland zufolge haben 72 % der Personen mit Beeinträchtigungen eine Seh- und 62 % eine Sprachbeeinträchtigung. Bei 62 % liegt eine körperliche und bei 29 % eine psychische Beeinträchtigung vor. Hingegen haben nur 9 % der Personen eine sogenannte geistige Behinderung (vgl. BMAS 2021, 47). Derzeit bilden ältere Menschen mit einer sogenannten geistigen Behinderung noch eine vergleichsweise kleine Gruppe. Allerdings wird ihre Anzahl zukünftig deutlich steigen, da sich ihre Lebenserwartung jener der Allgemeinbevölkerung annähert. Die Lebenserwartung von Menschen mit Behinderung liegt bei 70,93 Jahren für die Männer [Allgemeinbevölkerung im Vergleichszeitraum: 77,33 J.] und bei 72,64 Jahren für die Frauen [Allgemeinbevölkerung im Vergleichszeitraum 82,53 J.] (vgl. Giovis & Diekmann 2013, 156). Allerdings fehlt es in vielen anderen Ländern, so auch in Österreich, noch an einer systematischen Erfassung von entsprechenden Daten (vgl. BMSGPK 2025).
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Erschienen in
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