Beschreibung

Heiko Powell, Auftauchen, o. J., Acryl auf Leinwand, 80 × 60 cm: „Sich erlaubt aufzusteigen! Wenn man mit sich zufrieden ist, bemerkt man die schönen Anteile in einem Selbst.“

Foto: © Heiko Powell
aus Heft 6/2021 – Fachthema
Hajo Seng

Autismus aus einer lebensweltlichen Perspektive

ich sehe dein gesicht kommen
ich sehe deiner zarten haut gesicht kommen
zu mir
„Jag ser ditt ansikte komma“ von Göran Sonnevi 
Bild und Übersetzung Hajo Seng

Hajo Seng

Eine lebensweltlich orientierte Autismusforschung

Autistische Menschen nehmen ihren Autismus in erster Linie als eine andere Weise des Denkens und des Wahrnehmens wahr, in weiten Teilen der psychologischen Autismusforschung geht es aber um abweichendes Verhalten (1). Dabei ist die Frage nach der Perspektive gerade im Bereich Autismus zentral. Die unterschiedlichen Perspektiven sind den meisten autistischen Menschen wohlbekannt: als Kluft, die sich zwischen Eigen- und Fremdwahrnehmung auftut. Deshalb ist die Frage berechtigt, warum es so wenig lebensweltliche Autismusforschung gibt?

Von der Perspektive hängt ab, ob das, was als Autismus in Erscheinung tritt, in Wirklichkeit gesellschaftliche Erwartungen widerspiegelt oder eben eine spezifische und immer auch individuelle Form der Wahrnehmung und des Denkens. Durch die fehlende Reflexion der eigenen Perspektive gehen Vorurteile oder Vorverständnisse der Forschenden oft unbemerkt in die Forschung ein, deren Ergebnisse immer auch von ihrer spezifischen Perspektive abhängen, die nicht selten von dem vorherrschenden Zeitgeist geprägt ist. So geraten in einer Zeit, in der – wie in der Gegenwart – Kommunikation und sprachliche Vermittlung als die wesentlichen Aspekte der Wirklichkeit verstanden werden, Auffälligkeiten in der Kommunikation naturgemäß in das Blickfeld der Forschung. Von hier ist es nur ein kleiner Schritt, Autismus und autistisches Erleben auf Aspekte der Kommunikation und sozialen Interaktion zu verkürzen (2).
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden in der Sozialforschung Forschungsansätze entwickelt, die solche Verkürzungen zu vermeiden versuchen. Sie werden „ethnografisch“ oder „ethnomethodologisch“ genannt, weil sie aus der Erforschung anderer Kulturen oder sozialer Milieus hervorgegangen sind. Forschung bedeutet dann nicht nur, das Fremde aus der eigenen Perspektive heraus zu verstehen, sondern umgekehrt auch, das eigene Denken und Wahrnehmen aus der Perspektive des „Anderen“. Weil dabei jeder einzelne Schritt transparent dargelegt wird, besteht die Forschungsarbeit nicht nur aus Ergebnissen, sondern zeigt auch Schritt für Schritt auf, wie man zu diesen Ergebnissen kommt (3). Eine ethnografische Forschungsbewegung ist dabei eine sehr „natürliche“ Art der Erkenntnisgewinnung. Sie stellt sich fast von selbst ein, wenn Menschen zusammenkommen, die voneinander etwas erfahren wollen, wie in autistischen Communities und Selbsthilfegruppen. Als wir 2009 das autWorker-Projekt gründeten, bildeten die Erfahrungen aus der Selbsthilfe die Grundlage unserer Tätigkeiten (4). Dabei richtete sich unsere Aufmerksamkeit vorrangig auf die Potenziale der Menschen, mit denen wir zu tun hatten, wie sie erkannt und entwickelt werden können, um die eigenen Lebensvorstellungen zu verwirklichen. Bei der Evaluation unserer Ansätze in unterschiedlichen Zusammenhängen haben wir bemerkt, dass dabei Aspekte autistischen Lebens zum Vorschein kommen, die wir bis dahin vielleicht erahnt hatten, die aber ansonsten weitgehend unbekannt waren. Diese Aspekte sind zuverlässig immer dann deutlich zu erkennen, wenn die Rahmenbedingungen stimmen: wenn wir uns sozusagen auf „Augenhöhe“, offen und vorurteilsfrei, mit autistischen Menschen austauschen und auf die Barrierefreiheit des Kommunikationsrahmens achten. Das heißt insbesondere, dass sich die Beteiligten sicher fühlen vor Irritationen und dem Gefühl, missverstanden zu werden.
Auf diese Weise habe ich inzwischen Gespräche mit weit über 1000 autistischen Menschen geführt und stehe im Austausch mit einer Reihe autistischer Menschen, die vergleichbare Erfahrungen gemacht haben. Diese Erfahrungen bilden die Grundlage für meine Dissertation, für einen Workshop „Autistische Fähigkeiten“ mit sechs überwiegend jugendlichen Teilnehmenden und Interviews mit sechs weiteren autistischen Menschen (5). Die führte ich während einer Freizeit für autistische Jugendliche und junge Erwachsene, die von autistischen Menschen organisiert und durchgeführt wurde. Die hier erforschte Perspektive ist also eine von Menschen, die sich noch am Anfang ihrer Auseinandersetzungen und Reflexionen über ihren Autismus befinden und den Wunsch nach Kontakt und Austausch mit anderen autistischen Menschen verspüren. Natürlich habe ich auch meine eigene Perspektive beleuchtet. Als Interviewer bzw. Workshopmoderator fungierte ich ja auch als Spiegel, in dem die Beteiligten „ihren Autismus“ wahrnahmen. Dabei waren nicht nur meine langjährigen Erfahrungen in der Autismusselbsthilfe hilfreich, sondern auch meine mehrjährige berufliche Tätigkeit mit mehrfach schwerstbehinderten Menschen, durch die ich viel über nicht sprachliche Kommunikation gelernt habe.

Eine Annäherung an autistisches Denken

Autistisch zu sein, bedeutet in erster Linie, anders zu sein und sich damit auseinanderzusetzen, dass die Legitimität dieses Andersseins infrage gestellt wird. Häufig wird die Diagnose als Aberkennung dieser Legitimität empfunden; vorwiegend weil sie in der Regel in einer ohnehin konfliktbehafteten Zeit stattfindet. Diese Konflikte stehen für die jungen autistischen Menschen vor einem Hintergrund, in dem sie sich von ihrem sozialen Umfeld entfremdet oder auch abgelehnt fühlen. So beschrieb es ein Teilnehmer der Freizeit: „Das Autistischsein verbindet sich vor allen Dingen mit der Erfahrung, ausgeschlossen zu sein. Also ich sag mal: Exklusion.“
Die hier betrachteten autistischen Menschen sind nicht zuletzt durch ihre Diagnose mit der Erfahrung konfrontiert, am heute so wichtigen „Selbstmarketing“ zu scheitern, da die „einzigartigen Eigenschaften“ ihrer Persönlichkeiten eben nicht angemessen wiedererkannt werden. Das Bild, das sie nach außen vermitteln, steht in einem – für sie – offensichtlichen Widerspruch zu ihrem Selbstbild. Die Auseinandersetzung mit dem eigenen Autismus gerät so zu einem Konflikt zwischen dem Bild der „Anderen“, das mit dem Begriff autistisch belegt ist, und der Wahrnehmung der eigenen Persönlichkeit, die sich einer adäquaten Darstellung widersetzt. Ganz anders ist aber die Erfahrung in einem sozialen Kontext, der von autistischen Menschen geprägt ist. Hier fühlte sich einer der Jugendlichen verstanden, „weil ich hier weiß, dass ich unter meinesgleichen sozusagen bin.“ Diese Erfahrung machten alle autistischen Teilnehmenden der Freizeit und auch des Workshops. Trotz der Unterschiede in Hinblick auf Interessen, Charaktere und Alter überwog der Eindruck, „Ich bin hier unter Leuten, die genau so sind wie ich, da fühlt man sich eigentlich schon relativ wohl.“ Was wohl auf das sonst eher seltene Gefühl zurückzuführen ist, verstanden zu werden: „Und auf einmal wurd ich so was von verstanden, es war nix unklar. Also im Autismus, alle Autisten untereinander können sich verstehen, obwohl sie anders formulieren“, oder, wie es ein anderer Jugendlicher ausdrückte, „Also da [unter autistischen Menschen] versteht man sich schon innerhalb von einer kurzen Zeit extrem freundschaftlich und kennt sich dann in einer kurzen Zeit schon sehr gut.“ Das ist insofern bemerkenswert, weil die Unterschiede zwischen autistischen Menschen geradezu augenfällig sind. Dennoch verspüren autistische Menschen im Umgang miteinander sehr deutlich etwas, was sie untereinander verbindet – und von allen anderen unterscheidet.
Die hier betrachteten autistischen Menschen nehmen den Unterschied zu nicht autistischen Menschen im Wesentlichen als einen im Denken wahr. Im Workshop erklärte einer der Jugendlichen, Jan-Torge (9): „Ich würde sagen, die Denkweise von uns ist anders als die von anderen. Ich denk viel komplizierter als die, zum Beispiel mein Bruder oder Mutter.“ Bemerkenswert ist hier die Zuordnung von „uns“, womit hier Teilnehmende des Workshops gemeint sind, die er an diesem Tag zum ersten Mal getroffen hatte, und „die“, mit der er seine Familie bezeichnet. Henning beschrieb es so: „Wenn man halt Autist ist, dann hat man quasi seine eigene Gedankenwelt und macht sich sein eigenes Gedankenbild.“ Dieses andere Denken ist nicht leicht zu verstehen; es zu beleuchten, ist ein wesentlicher Bestandteil der Workshops „Autistische Fähigkeiten“, wie ich im Folgenden skizzieren werde. Zuerst mit einem kurzen (und hier etwas gekürzten) Dialog aus dem Workshop über einen Betrieb, bei dem zwei der Jugendlichen ein Praktikum gemacht hatten.

Pascal: Es ist auch sehr ruhig dort, also sehr schön.
Max: Auch sehr angenehme Temperatur, also Atmosphäre, so bestimmt lau und so.
Pascal: Auf jeden Fall. Und die Leute sind eigentlich alle nett. Also ich würde es für einen guten Job halten.

Auffällig ist hier die Verschiebung von „Temperatur“ zu „Atmosphäre“ und wieder zurück. An der etwas unsicheren Formulierung („so bestimmt lau und so“) wird deutlich, dass Max selbst über diese Wendung stolperte. Für die Beschreibung der „Atmosphäre“ im Büro fehlte ihm offenbar der passende Ausdruck, den er aber übertragen auf eine Temperatur hatte: „lau“. Dass er auf eine eher technische Ebene wechselt, passt gut zu seinen technischen Interessen, bei denen er zum Teil sehr umfangreiches Wissen angesammelt hat. Eine erkennbare Trennung zwischen einem sprachlichen und einem eher nicht sprachlichem Denken wird bei allen hier betrachteten jungen Menschen – mehr oder weniger – deutlich. So sagte Henning in dem Interview, „dass ich ’n bisschen anders denke als normale Leute; ich denke anders“, und spezifizierte es, „dass ich halt bei ein, einige, einige ähm … Mann … Sinne bei mir deutlich stärker sind, wie zum Beispiel jetzt das Hören. Und habe halt auf einem bestimmten Gebiet ein megaintensives und sehr starkes … sehr stark ausgeprägtes Basiswissen“, sodass er manchmal „aus Spaß ‚wandelndes Lexikon‘ genannt“ wurde. In seinen Schilderungen ist auch der Übersetzungsaufwand erkennbar, den er leisten muss, um seine Gedanken auszudrücken. So fällt ihm das Wort „Sinne“ erst nach einigem Nachdenken ein, genauso wie eine treffende Bezeichnung für sein Wissen. Auch die folgende Aussage zeigt, wie schwer es ihm fällt, seine Gedanken sprachlich zu fassen: „Oder halt quasi, wenn man jetzt die und das und das, die und die verschiedenen Basiswissensgebiete der anderen Autisten kennenlernt; dann … kriegt man auch schon leichte Intentionen, sehr gut, schöne Intentionen und Eindrücke, muss ich sagen.“
Ein anderer junger Teilnehmer schilderte solche Übersetzungsschwierigkeiten explizit: „Die Aufgabenstellungen habe ich immer falsch interpretiert und natürlich die Aufgabe auch dahingehend falsch beantwortet.“ Interessant ist seine Beschreibung eines Missverständnisses mit seiner Familie über seinen Autismus: „[D]ie waren nicht der Meinung, dass ich anders war, sondern, ich verhalte mich anders, deswegen, ich brauche ein bisschen mehr Freizeit in dem Sinne, dass ich mich ausruhen kann. Ja, aber das war für mich ’ne Belastung. Ich musste viel machen, das war für mich dann entspannend, sag ich mal. [...] [I]ch war bei Vereinen mit bei und hatte somit feste Zeiten, an die ich mich richten musste. Wenn ich komplett nur frei hab, dann weiß ich immer nicht, was soll ich jetzt machen, was soll ich dann machen, was soll ich überhaupt machen.“ Die Fehlinterpretation seines Seins als Verhalten führte offenbar zur Fehleinschätzung, dass er mehr Freizeit benötige, die ihn aber durch die fehlende Struktur eher belastete. In seiner Ausdrucksweise spiegelt sich die Struktur des Missverständnisses wider:

Anderssein – Verhalten
X Freizeit – Struktur

Es zeigt sich eine weitere implizite Bedeutung: Während seine Familie sein Anderssein auf einen Mangel an Freizeit zurückführte, wurde sein Verhalten in Wirklichkeit von einem Bedürfnis nach Struktur bestimmt.
Bei all diesen Beispielen wird deutlich, dass es neben dem sprachlichen Denken ein anderes gibt, das offensichtlich eher als Ersteres als das eigentliche Denken wahrgenommen wird. Dieses eigentliche Denken zeigt sich auf der sprachlichen Ebene durch deutlich erkennbare Widerstände gegen sprachliche Strukturen; es scheint schwierig zu sein, es adäquat sprachlich auszudrücken. Im folgenden Dialog während des Workshops zeigen sich weitere Charakteristika des anderen Denkens:

Pascal: Ich hab übrigens auch mal ein Video gesehen, da waren zwei Autos, die haben sich um eine Autospur gestritten, also eine Spur da auf der Straße, obwohl dahinter eigentlich noch Platz war und die anderen immer so tuff, tuff gegeneinandergestoßen und so. Es war voll komisch. Ich frag mich, was es nützt. Da sollte der eine den andern da vorlassen. Das ist sinnlos.
Josefine: War wahrscheinlich auch witzig gemeint von dem, der das Video gemacht hat.
Pascal: Wie jetzt?
Josefine: Ja, also halt so als Witz, als Witz über diese Autofahrer, die meinen: „Oh mein Gott, Ampel wird grün, ich muss jetzt unbedingt losfahren.“ Also diese Autofahrer, die halt immer versuchen, anderen die Vorfahrt zu nehmen oder so.
Pascal: Also so wars nicht so ganz, die war’n auf ’ner Straße, so ’ner ganz langen Straße eben, Autobahn. Und die haben sich einfach um die Spur gestritten, wer da fahren soll, nicht um ’ne Ampel oder so. Und, na ja, also ich glaub nicht, dass es auf jeden Fall den Leuten, die sich gestritten haben, Spaß gemeint war, weil sie sich ja rammen, dann geht das Auto ja auch ein bisschen kaputt.

Als Erstes fällt hier der Perspektivwechsel auf, den Pascal bei seiner Frage vornimmt: von „voll komisch“ bis „sinnlos“; dabei ist klar, dass „sinnlos“ seiner eigenen Perspektive entspricht, während „voll komisch“ eine Bewertung ist, die er von anderen übernommen hat. Seine Frage zielt direkt auf die Unvereinbarkeit dieser beiden Perspektiven und am Ende kann Josefine nicht mit der vermutlich zutreffenden Erklärung überzeugen, dass hinter dem Video eine bestimmte Absicht steckt. Die Erklärung, das Video sei „als Witz“ zu verstehen, erscheint Pascal überhaupt nicht plausibel, und das, obwohl er selbst Youtube-Filme produziert. Als Begründung nennt er die unzulässige Übertragung der Situation auf einer Autobahn in eine vor einer Ampel und führt an, dass die dargestellte Situation aus Sicht der Beteiligten gar nicht witzig ist. Mit der doppeldeutigen Formulierung „Spaß gemeint“ verweist er dabei auf die unvereinbaren Perspektiven: Während „Spaß gemacht“ die der Beteiligten meint, wird mit „als Spaß gemeint“ die Perspektive des Filmers quasi ins Bild geholt. Das Bild ist für Pascal offensichtlich wirklicher als das Konzept eines Witzes zur Erklärung des Videos. Dass es Bilder sind, die Pascal in Sprache übersetzt, wird bei der Suche nach dem Wort „Autobahn“ für die „ganz lange Straße“ deutlich. Die erkennbar analytische Annäherung an die Situation, die Josefine zeigt, lässt darauf schließen, dass sich ihr Denken deutlich von Pascals unterscheidet.
Weitere Aspekte der anderen Art und Weise zu denken zeigen sich in Sönkes Erklärungen zu seiner Außenwirkung (dass er häufig die Rückmeldung erhält, nervig zu sein): „Es gibt halt manchmal so, weil ich manchmal so ein bisschen nervig bin als die andern, nerviger als die andern, dass ich dann ein bisschen aneck. Aber ich will halt versuchen, dass es weniger wird oder komplett aufhört. Geb mir da größte Mühe innerlich, aber es gelingt mir halt noch nicht so richtig. […] Ich hab das Gefühl, wenn ich genervt, nervig bin, dann sind die anderen rückwirkend auch zu mir nervig. […] Wenn ich halt gut drauf bin, sind die andern auch gut zu mir drauf, hab ich so das Gefühl. Aber […] es fällt mir halt echt schwer, dass ich manchmal …, ich hab auch manchmal gute Laune und nerv dann trotzdem rum und dann spiegeln die das halt wider“. Sönke fiel es schwer, nicht zu reden; er konnte es nur schwer ertragen, wenn nicht gesprochen wurde. Es machte den Eindruck, als ob er seine Gedanken – egal worauf sie gerade ihren Fokus setzten – sofort und unmittelbar sprachlich zum Ausdruck bringen müsste; das war es, was andere „nervte“. Offensichtlich fällt es ihm schwer, seine Außenwirkung und dieses Verhalten zu beeinflussen. Auf die Frage, ob er es merkt, wenn er gut drauf ist, antwortete er: „Hat man gesehen, wenn ich innerlich richtig …, dann bin ich innerlich gut ausge… aufgebaut, freu mich innerlich richtig. Zum Beispiel heute freu ich mich schon auf heut Nachmittag [Fahrt mit einer Draisine].“ Das heißt, er nimmt die „innerliche“ Freude wahr und schließt auf eine äußere, von anderen wahrnehmbare: „Hat man gesehen“. Die von Temple Grandin beschriebene Trennung von Wahrnehmungs-Selbst und Verhaltens-Selbst kommt bei Sönkes Schilderungen deutlich zum Ausdruck: als Erfahrung, dass beides nicht zusammenkommt, obwohl es sich entsprechen sollte. Es sind zwei Perspektiven auf sein Inneres, wobei er sein Verhaltens-Selbst über seine äußere Wahrnehmung als Feedback seiner Umwelt wahrnimmt, während sein Wahrnehmungs-Selbst Gegenstand seiner inneren Wahrnehmung ist. Die Unterscheidung dieser Wahrnehmungsebenen scheint für ihn nicht sehr deutlich zu sein. Es drängt sich dabei der Gedanke auf, dass das Sprechen für ihn auch die Funktion hat, beide Ebenen zu synchronisieren; daher auch sein Unbehagen gegenüber Zeiten, in denen nicht gesprochen wird. Auch Pascal und Henning sind deutlich in ihrem Innenerleben verankert. Aber anders als Sönke unterscheiden sie es klar von ihrer Außenwahrnehmung.

Ein Spektrum autistischer Denkstile

Alles in allem sind eine spürbare Trennung von sprachlichem und „eigentlichem“ Denken und eine auffällige Nähe zu einem Innenerleben die einzigen Gemeinsamkeiten „autistischen Denkens“, die hier identifiziert werden können. Obwohl sich dieses „eigentliche Denken“ sehr zwischen den hier betrachteten autistischen Menschen unterscheidet, erleben sie ihr Denken und Wahrnehmen als etwas außerordentlich Verbindendes. Genau diese Erfahrung steht am Anfang der autistischen Communities zu Beginn der 1990er-Jahre und führte zu der enormen Verbreitung von Selbsthilfegruppen autistischer Menschen in der Zeit danach (7). In den Workshops „Autistische Fähigkeiten“ machte ich die Erfahrung, dass die unterschiedlichen Denkstile nicht beliebig sind, sondern bestimmte Muster zeigen, die sich – in der Regel – in jedem Workshop aufzeigen lassen.
Pascal verwendete immer wieder Formulierungen, in denen der Weg von einem konkreten Bild zum Begriff durchscheint, wie oben: „[…] auf ’ner Straße, so ’ner ganz langen Straße eben, Autobahn“. Als ich in dem Workshop etwas zum „Bilderdenken“ bei Temple Grandin erklärte, merkte er an: „Ich würd eher sagen, räumliches Denken.“ Auch Henning zeigt eine deutliche Affinität zu konkreten Bildern, wie in dieser Schilderung: „[…] wo man quasi reinkommt ist ein Flur, da geht es links die Treppe hoch und rechts ist dann noch mal ’ne Zwischentür, wo es dann zur Küche und zum Wohnzimmer und so geht. Und in der Küche war auch noch ’ne Tür.“ Das Bild, das er beschreibt, hat er dabei deutlich vor Augen, als „Gedankenbild“. Beide haben Filme als Interessensgebiet und beiden scheint eine sprachliche Ebene eher fremd zu sein, obwohl sie sich sehr differenziert und präzise ausdrücken. Konkrete Bilder machen auch Hannahs Denken aus, da bin ich mir sicher, obwohl sie dafür nur wenige und vage Hinweise liefert, denn Sprechen und Schreiben fallen ihr ausgesprochen schwer. Weil ihr soziale Kontakte wichtig sind, richten sich ihre Interessen auf Beschäftigungen, die Kontakte ermöglichen und dabei ohne Sprache funktionieren, Fußball und Onlinespiele. Einen Hinweis auf ihr Denken liefert das, was sie als besondere Fähigkeit nennt: „Ich kann mir Wege merken im Kopf; ich brauch kein Navi, ich find den Weg überallhin. Also ich brauch so keine Karte, wenn ich wo irgendwo hinwill. Kenn den, fahr den Weg einmal nach, brauch dann kein Navi mehr.“
Menschen, die wie Hannah, Henning und Pascal erkennbar in Bildern denken, begegne ich in den Workshops recht häufig. Temple Grandin hat ähnliche Erfahrungen gemacht und den Begriff „Bilderdenker“ für autistische Menschen geprägt (8). Bei fast allen ist der hohe Übersetzungsaufwand von Gedanken in Sprache zu erkennen, der sich mal in einem spürbaren Fremdsein in der Sprache äußert, mal mit einer hohen Anstrengung beim Sprechen oder Schreiben verbunden ist. Auffällig ist oft auch ein bemerkenswert gutes Gedächtnis oder ein hohes Konzentrationsvermögen – was bisweilen mit einer schnellen mentalen Ermüdung einhergeht. In der Regel sind solche „Bilderdenker“ als Persönlichkeiten recht robust, was sich bei den dreien hier in ihrem Umgang mit ihren Schwierigkeiten zeigt: Pascals Depressionen, Hennings Hyperaktivität und Hannahs Frust. Sie haben eine starke Innenwahrnehmung, die klar von ihrer Außenwahrnehmung getrennt ist.
Aber autistische Menschen sind nicht alle Bilderdenker. Aus den autistischen Communitys gab es daher anfangs Kritik an Temple Grandins Bilderdenker-Modell, sodass sie es später modifiziert und um zwei weitere Denkstile ergänzt hat: Musterdenker und Wortedenker (9). In der Tat gibt es viele autistische Menschen, die Muster, Strukturen und (funktionale) Zusammenhänge leicht und scheinbar intuitiv erfassen; Firmen wie Specialisterne oder auticon gründen genau darauf (10). Max ist beispielsweise jemand, der einem solchen Denkstil gut entspricht; er nannte Programmieren und Administrieren als seine Interessensgebiete: „[D]as ist auch meine Stärke, dass ich da auch schnell irgendwie was finde, wo dann der Administrator in der Schule Mist gebaut hat […] [W]enn ich das mache, dann funktioniert’s auch.“ Auf die Frage, wie er Computerprobleme löst, antwortete er: „Ich sag mal, eigentlich eher intuitiv, also es ist eher so […] eher individuell, was dann halt einfach passiert und dann guck ich halt, was könnten die Ursachen sein?“ Menschen, die Strukturen und funktionale Zusammenhänge intuitiv erfassen, haben offenbar einen geringeren Übersetzungsaufwand und sind daher nicht so leicht zu erkennen. Hier sind es häufig die Interessen und die damit verbundenen Fähigkeiten, die auf so eine Musteraffinität hinweisen, manchmal auch der gesetzte Fokus:

Interviewer: […] warst in Stralsund und in Schleswig [...] dabei und hier [in Schweden]
Sönke: Und alles fängt mit S an.

In der Regel haben autistische Menschen, die in Mustern und Zusammenhängen denken, eine starke Neigung, ihre Erfahrungen zu analysieren. So gibt Josefine mit folgender Erklärung, warum sie beim Diktateschreiben so schlecht war, einen recht anschaulichen Einblick in ihr Denken: „[I]ch wollte ’nen Text schreiben, so ’n Satz wie ‚Die Katze jagt den Hasen‘ und dann stand da am Ende: ‚D K ja d H‘, und weil ich halt so in Gedanken war, dass ich die Wörter nie ausgeschrieben hab, sondern in einer Weise Anfänge, Ende von den Sätzen zusammengemischt hab, weil ich war eigentlich noch mit der Hand beim Schreiben von ‚Die Katze‘ war, aber in Gedanken schon längst: ‚Was passiert dann mit dem Hasen?‘“ Auffällig ist hier wie schon in dem Dialog mit Pascal ihre bildhafte und mit wörtlicher Rede angereicherte Sprache. Es ist erkennbar, dass bei ihr das Hören eine wesentlich größere Rolle spielt als etwa bei Max; die gesprochene und damit hörbare Sprache ist für sie offensichtlich zugänglicher als die geschriebene, was bei Max eher umgekehrt der Fall ist. Josefine zeigte in dem Workshop ein bemerkenswertes und ausgesprochen analytisches Verständnis sozialer Situationen, die sie mehrmals den anderen Teilnehmenden erläuterte.
Auch Jan-Torges Denken lässt auf einen intuitiven Zugang zu Zusammenhängen schließen. Er äußert die Vermutung, dass er oft deswegen missverstanden wird, weil er „komplizierter“ denkt als andere. Bemerkenswert ist seine Schilderung, wie er zu seiner Autismusdiagnose gekommen ist: „[I]ch war halt in der Kindheit sehr schwerhörig und hab halt nie jemanden verstanden und dann kam’s dazu, dass ich nicht richtig lesen konnte, dann musste erst was aus den Ohren entfernt werden, sodass ich wieder richtig hören konnte, […] und dann musste ich lesen lernen und dann hatt’ ich auch keine Freunde und ja, dann wurd’ ich auch depressiv und dann kam ich zum Psychologen und der sagte: ‚Ja, du bist Autist‘.“ Seine Schilderungen zeigen, dass er seine Welt als eine wahrnimmt, in der es im Wesentlichen keine Regel gibt und alles passieren kann. Der von ihm dargelegte Zusammenhang von Hören und Sehen (Lesen) beruht offensichtlich auf einem Erleben, in dem sich beide Sinneswahrnehmungen nicht so leicht voneinander unterscheiden lassen. Das äußert sich bei ihm auch in einem starken Gespür für Ästhetik und einer ästhetischen und eher synthetischen als analytischen Weise, Zusammenhänge zu erfassen.
Es gibt offensichtlich recht unterschiedliche Weisen, in Mustern zu denken. Gemeinsam ist einem solchen Denken neben einer Intuition für funktionale Zusammenhänge oft eine Neigung zu einem analytischen oder ästhetisch geprägten Denken, eine eher unscharfe Unterscheidung von Innen- und Außenwahrnehmung und nicht selten ein auffallend kreativer Umgang mit Sprache. „Musterdenker“ scheinen eher als „Bilderdenker“ in der Sprache zu wohnen – um ein Bild von Jacques Lacan aufzugreifen (11). Ein solches Spektrum an autistischen Denkstilen, die alle in irgendeiner Weise eher wahrnehmungs- als sprachbasiert sind, die sich voneinander aber dennoch sehr unterscheiden, kenne ich auch insgesamt aus den Fähigkeitenworkshops. Obwohl sich hier bestimmte Muster zuverlässig wiederholen, ist es schwer, klare Kategorien zu finden. Es sind vielmehr Koordinaten, die ein multidimensionales Spektrum aufspannen:

So etwas wie eine „Leitwahrnehmung“
Eine Affinität eher zu Objekten bzw. Bildern oder eher zu Strukturen
Ein mehr oder weniger hoher Aufwand, Gedanken in Sprache zu übersetzen
Genuin sprachlich geprägte Perspektiven mehr oder weniger gut nachvollziehen können, wie etwa die eines Erzählers

Was die Leitwahrnehmung angeht, ist meiner Erfahrung nach von sehr vielen Varianten auszugehen, die auch andere Sinneswahrnehmungen als Sehen oder Hören einschließen. Dabei ist Sehen in aller Regel mit einer Präferenz für Bilder oder Objekte verbunden, während eine Präferenz für Strukturen mit unterschiedlichen Wahrnehmungskonstellationen einhergehen kann und sich entsprechend anders äußert. Ein Denken mit einer Präferenz für Bilder geht oft mit einem vergleichsweise hohen Übersetzungsaufwand einher, eine Affinität für Strukturen mit einer eher unscharfen Unterscheidung zwischen Innen- und Außenwahrnehmung. Es lassen sich mit Sicherheit noch weitere Koordinaten identifizieren, etwa solche, die mit Motorik und Körpergefühl zu tun haben. Dieses Spektrum an Denkstilen genauer zu fassen und zu untersuchen, inwieweit genau diese Denkstile spezifisch autistisch sind, wird Gegenstand weiterer Forschungen sein müssen.

Eine theoretische Einbettung

Offensichtlich ist Autismus mit einem Denken assoziiert, in dem sprachliche und wahrnehmungsbezogene Aspekte getrennt wahrgenommen werden. Das passt gut zu aktuellen neurobiologischen Befunden, die unter dem Stichwort „funktionale Konnektivität“ zusammengefasst werden (12). Demnach sind bei autistischen Menschen unterschiedliche Bereiche des Gehirns, insbesondere Sprach- und visuelle Wahrnehmungsverarbeitung, weniger stark miteinander, dafür aber stärker in sich vernetzt als bei nicht autistischen Menschen. Mit den unterschiedlichen Bereichen, die hier betroffen sein könnten, und mutmaßlich unterschiedlichen Graden der Vernetzung legt auch dieser Befund ein multidimensionales Spektrum an Vernetzungsmustern nahe, das mit den erlebten Denkstilen korrelieren könnte. Da Sprach- und Wahrnehmungsverarbeitungen ihre jeweiligen Wirklichkeiten unterschiedlich darstellen, etwa in Hinblick auf Raum und Zeit oder außen und innen, lässt sich leicht nachvollziehen, dass unterschiedliche Vernetzungen im Gehirn deutliche Auswirkungen auf ein Wirklichkeits- und Selbsterleben haben.
Als weiterer Aspekt ist zu beachten, dass die klassische Subjektwerdung auf einem Denken basiert, in dem der sprachliche Aspekt eindeutig die Oberhand hat und das Bewusstsein bildet, während die wahrnehmungsbasierten Aspekte im Wesentlichen das Unter- und Unbewusste bilden. Auch Temple Grandin weist darauf hin, dass bei autistischen Menschen weite Bereiche des Denkens bewusst stattfinden, die bei nicht autistischen Menschen unter- oder unbewusst ablaufen (13). Soziale Beziehungen genauso wie die Selbstwahrnehmung bauen sehr wesentlich auf einer sprachlichen Struktur und einer sprachlichen Vermittlung auf. Das wird sehr schön in einem schwedischen Jugendfilm dargestellt, an dessen Ende der Hauptprotagonist einem Freund Gebärdensprache erklärt. Er zeigt eine Geste, indem er seinen Ohrring anfasst und als Erkennungsmerkmal auszeichnet: „Weißt du, was das bedeutet? Das ist mein Zeichen, das bedeutet Daniel, das bin ich.“ (14) Wahrnehmungsbasierte Zeichensysteme sind dagegen eher an einem nicht sozialen Erleben orientiert, die visuellen an Gegenständen und Objekten, die akustischen an Relationen und Strukturen, die taktilen am eigenen Körper. Tatsächlich verlieren viele Menschen die Verbindung zu so einem Erleben, um – tief verankert in ihrem sprachlichen Denken – ebenso tief sozial verankerte Persönlichkeiten sein zu können. Es kommt der Verdacht auf, dass der Preis für eine feste soziale Verankerung, nämlich der Verlust an Wirklichkeitserleben, umgekehrt zu einer Stigmatisierung autistischer Menschen führt, die dem Anschein nach diesen Preis nicht zu bezahlen bereit sind und es vorziehen, soziale „Nerds“ zu sein. Ihr Wirklichkeitserleben wird als „pathologisch“ disqualifiziert. Es sollte ein zentrales Anliegen einer Autismusforschung sein, die damit einhergehenden Formen sozialer Barrieren und Ausgrenzungen aufzudecken.

Anmerkungen
(1) Gernsbacher, Morton Ann: „Brain Differences Are Not Always Deficits“. In: Association of Psychological Science: Observer Vol.26, No.6 2013 July/August, 2013
Gernsbacher, Morton Ann: „Diverse Brains“. In: Gen Psychol, 2015 April, 49(2), S. 29–37, 2015
(2) Gute Beispiele für lebensweltliche Annäherungen an Autismus sind:
Theunissen, Georg; Kulig, Wolfram; Leuchte, Vico; Paetz, Henriette (Hrsg.): „Handlexikon Autismus-Spektrum“. Stuttgart: Kohlhammer, 2015
Theunissen, Georg (Hrsg.): „Autismus verstehen. Außen- und Innensichten“. Stuttgart: Kohlhammer, 2016
(3) Strauss, Anselm L.; Corbin, Juliet M.: „Basics of Qualitative Research: Techniques and Procedures for Developing Grounded Theory“. Thousands Oaks: Sage, 1998
(4) Siehe hierzu: http://autworker.de, http://autistische-faehigkeiten.de/ und http://autistische-faehigkeiten.de/media/Workshopbeschreibung.pdf.
(5) Seng, Hajo: „Autistisches Erleben. Eine Annäherung aus lebensweltlicher Perspektive“. Gießen: Psychosozial-Verlag, 2021
(6) Ab hier verwende ich (pseudonymisierte) Namen, um die Zuordnung der Zitate zu erleichtern.
(7) Sinclair, Jim: „Being autistic together“, https://dsq-sds.org/article/view/1075/1248, 1992
(8) Grandin, Temple: „Thinking in Pictures: My Life with Autism“. New York: Doubleday, 1995
(9) Grandin, Temple; Panek, Richard: „The Autistic Brain – (Helping Different Kinds of Minds Succeed)“. Wimington (MA): Mariner books, 2014
(10) Siehe https://www.dk.specialisterne.com/ und https://auticon.de/.
(11) In Anspielung auf Jacques Lacans Satz, dass der Mensch „in der Sprache wohnt“. Écrits: „Schriften II“. Olten: Walter-Verlag, 1975, S. 8 f.
(12) Dafür seien stellvertretend zwei Artikel genannt:
Holiga, Štefan et al.: „Reproducible functional connectivity alterations are associated with autism spectrum disorder“. Preprint: http://dx.doi.org/10.1101/303115, 2018
Mottron, Laurent et al.: „Autistic fluid intelligence: Increased reliance on visual functional connectivity with diminished modulation of coupling by task difficulty“. In: NeuroImage: Clinical 9, S. 467–478, 2015
(13) Grandin, Temple: „Do Animals and People with Autism Have True Consciousness?“. In: Evolution and Cognition, 2002, Vol. 8, S. 241–248, 2002
(14) Första kärleken (schwedische Fernsehserie), Teil 6, Schlusssequenz. https://www.youtube.com/watch?v=qggtZsL-75I, 1992

Hajo Seng, Dr.
Diplommathematiker, zurzeit tätig im wissenschaftlichen Dienst der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg. Seit 20 Jahren in der Autismusselbsthilfe aktiv, zurzeit im Vorstand von Aspies e. V. und Autismus Deutschland. Promoviert bei Prof. Theunissen und Prof. Breidenstein zu Autismus aus einer lebensweltlichen Sicht an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Fachbereich Rehabilitationspädagogik.
hajo.seng@autsocial.de