Zwei Frauen im mittleren Alter sitzen auf einer Parkbank und lächeln entspannt in die Kamera.

Die eine ist literaturbegeistert, die andere bedingungslose Tierfreundin. Was sie eint: Sie wohnen in ihrer jeweils eigenen Wohnung für Menschen mit Behinderung in einer Wohneinrichtung der Caritas OÖ in Linz. Und: Conny Pfeiffer und Karin Höller sind beste Freundinnen.

Foto: Caritas OÖ
aus Heft 3/4/2021 – Lebensgeschichten
Claudia Werner

„So froh, dass wir arbeiten können“

Die eine ist literaturbegeistert, die andere bedingungslose Tierfreundin. Was sie eint: Sie wohnen in ihrer jeweils eigenen Wohnung für Menschen mit Behinderung in einer Wohneinrichtung der Caritas OÖ in Linz. Und: Conny Pfeiffer und Karin Höller sind beste Freundinnen.

Beide Frauen sind bestens gelaunt bei unserem Treffen im Caritas-Haus in Linz. Aufgrund der coronabedingten Einschränkungen können sie zwar ihre Wohnungen nicht zeigen, dafür machen wir es uns mit Kaffee und Kuchen im großen Seminarraum gemütlich. „Da herinnen, wo wir jetzt sitzen, war früher die Kapelle“, sagt Karin. „Einmal in der Woche war Messe. Ach, und der Morgengruß und alles Drumherum, das hat uns wirklich nicht angesprochen, auch meine Freundin nicht.“ 1986, mit 19 Jahren, kam sie zur Caritas und begann im angrenzenden Bauernhof zu arbeiten.
Ihre Freundin Conny setzt fort: „Damals gab es ja noch die Kreuzschwestern. Wenn wir etwas nicht gewusst haben oder uns mit einer Antwort schwer getan haben, waren sie immer gleich beleidigt, auch wenn wir irgendwo nicht mittun wollten. Beide erinnern sich, dass sie damals nicht selbstbestimmt einkaufen durften. Karin: „Man musste sich auch immer an- und abmelden, das war echt ungewohnt. Die haben schon viel über uns entschieden.“

„Pepi-Lilli war die Liebste“

Seither hat sich aber viel getan. Die beiden Freundinnen leben sehr gerne hier und genießen es vor allem, selbstständig sein und sinnvollen Tätigkeiten nachgehen zu können. Conny kam nach ihrer Sonderschulzeit in ihrem Geburtsort Altheim und nach ein paar Jahren in Gallneukirchen schließlich 1980 mit 19 Jahren hierher nach Linz. „Da gab es Zwei- und Dreibettzimmer mit Wohnzimmer, das hat mir gleich viel besser gefallen. Und: Ich hab‘ mir meine Freundinnen aussuchen dürfen! Wie schnell haben sich die beiden an die neue Umgebung gewöhnt? „Bei mir ist das schnell gegangen, mir hat’s gleich gut gefallen hier!“, sagt Conny.

Bei Karin hat das Eingewöhnen etwas länger gedauert. Entscheidend zum Wohlfühlen der großen Tierfreundin beigetragen hat – natürlich – ein vierbeiniges Wesen: „Bei uns war auch so eine ‚allgemeine‘ Katze, als Schwester Alwine noch da war, von der hat sich die Katze alles gefallen lassen. Und wenn ich hinausgegangen bin zum Brunnen, ist mir die Katze wie ein Hund nachgelaufen, ich hätte fast eine Hundeleine für sie gebraucht! Aber am liebsten hab‘ ich die Pepi-Lilli gehabt.“ Wer war denn das, bitte? Und woher kommt dieser seltsame Name? „Eine Katze“, sagt Conny und kichert. „Zuerst haben sie sie Pepi genannt, weil sie geglaubt haben, es ist ein Manderl. Aber dann hat sich herausgestellt, dass es doch ein Weiberl ist und sie Lilli genannt – drum der Name Pepi-Lilli.“ Und Karin erinnert sich: „Die war so lieb! Wenn man sie gerufen hat, ist sie hergeschossen. Und sie ist mir immer nachgelaufen, sie war auch bei mir in der Wohnung. Also, so ist es schon schön hier! Ich arbeite jetzt auch wieder mit Tieren“, sagt sie und wirkt dabei sehr stolz und glücklich. Drei Tage in der Woche hilft sie auf einem Bauernhof in Buchkirchen bei Wels mit. „Dort gibt’s Ziegen, ein Pferd, ein Zwergpony, zwei Esel, zwei Wollschweine, zwei Minischafe – den Hias und die Hannelore –, Katzen, Hendln und einen Hund haben wir – einen ziemlichen Frechdachs. Das ist die Donna, sie ist neu bei uns, eine ungarische Hirtenhündin, die ist so frech! Sie jagt den Katzen nach, weil sie ihnen das Futter neidig ist, dabei ist sie selbst erst acht Monate alt, und dann tut sie immer recht überrascht, wenn die Katzen ausholen.“
Die Arbeit erfüllt Karin, umso schmerzhafter war, dass sie eine Zeitlang nicht arbeiten konnte. Nach einer Operation im Jänner, bei der ihr drei Bypässe eingesetzt worden waren, verbrachte sie vier Wochen im Spital und vier auf Reha. „Dann habe ich noch ein Monat lang nichts Schweres heben dürfen. Und als ob das die Katzen spüren würden, legen sie sich immer gleich zu mir her aufs Herz! Ich mag das Arbeiten mit Tieren unheimlich gerne, ich bin froh, dass ich dort arbeiten darf. Was tät‘ ich denn sonst? So viel zu arbeiten gibt es ja nicht für Menschen mit Beeinträchtigung. Und der Bauernhof bietet Integrative Beschäftigung in Zusammenarbeit mit der Caritas OÖ an, drum kann ich dort sein, und ich mach‘ das wirklich gerne!“ Sie gerät ins Schwärmen, erzählt vom Folientunnel mit dem selbstangebauten Gemüse, vom Fischbecken und den Tieren. „Es ist alles vooooii schön! An drei Tagen in der Woche bin ich dort. Es ist zwar recht anstrengend, aber man freut sich, mithelfen zu dürfen und etwas dazu beizutragen, dass der Betrieb funktioniert.“

Gesundheitlich geht es ihr jetzt auch besser. „Ich kann halt nicht so schnell gehen wie die anderen und mach‘ oft Pausen. Und wenn meine Freundin Wein trinkt, darf ich auch einen trinken – aber da ist nach zwei, drei Schlucken Sendepause“, sagt Karin und lacht. Conny gesteht, dass sie am Wochenende gerne „ein Glasl Wein“ trinkt, aber nur selten unter der Woche. Das bringt die beiden auf ein wirklich nerviges Thema: „Was mich halt jetzt so stört, ist dieses Scheiß Corona … bist du deppert!“, sagt Karin und schimpft leise in den Mund-Nasen-Schutz hinein. „Hach ja, ich wär‘ auch froh, wenn das jetzt endlich weg wäre!“, bekräftigt Conny.

Preisgekrönt schreiben

Sie hat sich viel mit Karin über dieses Thema unterhalten, und sie hat darüber geschrieben. Denn Conny kann gut Geschichten erzählen und niederschreiben, mit ihrem Text „45 Jahre in einer Einrichtung“ erhielt sie 2019 den Hauptpreis des Literaturwettbewerbs Ohrenschmaus, ihren Text „Meine Erfahrungen mit dem Coronavirus“ hat sie 2020 eingereicht und daraus kurz vor Weihnachten auch gelesen – Ironie der Geschichte: Coronabedingt wurde eine Online-Lesung daraus.

Karin denkt an ihre Eltern: „Ich bin wirklich froh, dass das meine Mama und mein Papa nicht mehr miterleben müssen. Meine Mama hat Krebs gehabt, sie ist nur 46 geworden. Mein Papa ist ein paar Tage vor seinem 51. Geburtstag gestorben. Aber man hat sie ja in einem drinnen.“ Auch Connys Eltern sind jung gestorben, „mein Papa mit 34 an Dickdarmkrebs, damals war ich elf, und meine Mama hätte ein neues Herz bekommen, aber sie hatte dann ein Multiorganversagen. Da war sie noch nicht einmal 38 Jahre alt. Ich war damals 16, wie sie gestorben ist, da war ich schon im Heim.
Connys Bezugsperson wurde dann ihre Großmutter. „Leider lebt sie seit 2013 auch nicht mehr. Sie ist 95 geworden, ein schönes Alter! Trotzdem hat sie ein riesiges Loch gerissen, weil sie eben meine Bezugsperson war. Ich bin wirklich froh, dass ich sie so lange gehabt habe!“ Karin wirft ein: „Und ich hab‘ das Glück gehabt, ihre Oma noch kennengelernt zu haben! Wenn wir Betriebsausflug gemacht haben, haben wir mit der Oma etwas unternommen. Ich hätte auch gerne so eine Oma gehabt.“

Ernstgenommen werden

Immer wieder blitzt durch, wie stolz sie auf ihre selbstständige Lebensweise hier im Haus der Caritas sind. Denn dieses Gefühl, ernstgenommen zu werden und trotz Beeinträchtigung durchaus mit beiden Beinen fest im Leben zu stehen, das hatten sie nicht immer:

Karin: „Wenn ich mich zurückerinnere: Wie wir jünger waren, haben sie uns auch noch nicht viel zugetraut. Kannst du dich noch erinnern, Conny?“
Conny: „Ja, das stimmt! Entweder haben sie so viel verlangt von uns, wo wir uns dann nicht ausgekannt haben, oder sie haben mir von vornherein nichts zugetraut.“
Karin: „Und was mir auch nicht so getaugt hat: jeeeeeeden Sonntag in die Kirche gehen! (rollt mit den Augen) Da bist du nicht gefragt worden.“
Karin: „Schön war aber auch, wie wir zwei uns kennengelernt haben, weißt du noch, Conny?“
Conny: „Ja, sicher, 1988 war das! Aber ich muss noch was Wichtiges sagen: Von 1984 bis 1988 war ich im Institut Hartheim, die Oberin hat mir angeboten, zu ihr zu kommen. Dort war ich zuerst in der Küche, wo es mir besonders gut gefallen hat, dann in der Wäscherei. Das war auch eine schöne Zeit. Aber ich hab‘ so Sehnsucht nach St. Elisabeth gehabt, dass ich unbedingt wieder zurückwollte. Es waren in Hartheim halt auch Menschen, die mich nicht so mochten und mit denen ich mir schwertat. 1987 gab es einen Lichtblick, wieder zurück zu können – genau dann, als ich in Hartheim so richtig heimisch geworden wäre. Dort habe ich zum ersten Mal einen Freund gehabt. Als ich wieder in St. Elisabeth begonnen habe, bekam ich einen Lohn. Zuerst hatte ich ein Zimmer für mich alleine, das hat mir sehr getaugt, dann habe ich mir eines geteilt mit einer Zimmerkollegin, mit der ich mich auch sehr gut verstanden habe. Und dann haben wir uns kennengelernt, die Karin und ich.“
Karin: „Ja, das war das Schönste!“
Conny: „Im November sind wir dann Freundinnen geworden. Es war einfach gleich Sympathie! Zuerst hab‘ ich eh andere Freundinnen gehabt. Aber jetzt passt’s.“
Karin: „Wir diskutieren ja auch öfters, aber wir raufen uns dann wieder zusammen.“
Conny: „Meinungsverschiedenheiten gibt’s überall! Aber bei uns zwei ist niemand, der spinnt.“
Karin: „Am schönsten war, wie wir dann ein Zimmer geteilt haben. Da konnte man besser quatschen!“
Conny: „Ja, das war super! Die Schwestern wollten das zuerst eh nicht, die hätten für mich andere Freundinnen gehabt.“
Karin: „Tssss!“
Conny: „Zu mir haben die Schwestern immer gesagt: ‚Karin ist keine Freundin für dich!‘ Das hab‘ ich nie verstanden. Warum denn nicht? Wenn man sich gut versteht?!“
Karin: „Genau, außerdem: Woher wollen die das denn wissen? Die können doch nicht über die Köpfe anderer entscheiden.“Conny: „Das haben sie aber getan, sie wollten uns nicht zusammenlassen. Aber weil ich so viel geweint habe und so unglücklich war, hat sich eine Betreuerin erbarmt und gemeint, wir versuchen es einfach. Die Schwester hat auch ihren Senf dazugegeben und gemeint, wenn es einmal Schwierigkeiten gibt, ist es aus. Die haben uns alle behandelt wie kleine Kinder.“
Karin: „Ja, das denke ich mir auch oft, dass man wie ein Kind behandelt und nicht als erwachsener Mensch wahrgenommen wird. Leute, die ein Handicap haben, haben doch genauso ein Recht zu leben, wie sie es sich vorstellen und wie es ihnen gefällt, oder? Man kann nicht einfach über sie hinweg entscheiden. Ich finde es so unfair, wenn Menschen schlecht behandelt oder ausgegrenzt werden! Alle sollen eine Chance bekommen, sich zu beweisen!“

Dieses Thema beschäftigt beide immer wieder, und wenn Conny nicht mit ihrer Freundin beisammen ist, Rätsel löst oder ein Buch liest, schreibt sie ihre Geschichten vorrangig „über Menschen, die Beeinträchtigungen haben, Lernschwierigkeiten, die sich schwer tun im Leben – so wie ich. Früher ist es mir auch nicht so gut gegangen wie jetzt. Es gibt zu viele Menschen, die ausgegrenzt und gemobbt werden. So arg war es bei mir nicht, aber beim Schreiben mach’ ich’s natürlich schon spannend.“ Und trotz Maske weiß man, dass sie verschmitzt lächelt.
„Lange hat es geheißen, Menschen wie wir seien geistig behindert. Aber das hört sich so negativ an. Früher gab es ja noch keine Sachwalterschaft, und wie ich 19 Jahre alt war, bin ich teilentmündigt worden, da stand in meinem Befund: Ich werde teilentmündigt, weil ich ‚in großem Maße schwachsinnig bin‘. Aber ich denk’ mir: Wenn ich wirklich schwachsinnig wäre, dann könnt‘ ich das alles nicht tun, was ich mache. Solche Unterlagen habe ich dann wieder einmal für den Pensionsantrag gebraucht, und mir war zum Weinen. Es stimmt schon, ich war etwas hinten in der Entwicklung, aber ich bin sicher nicht schwachsinnig gewesen.“

Hier im Haus fühlen sich beide sehr wohl. Conny: „Jede von uns hat eine Garçonnière, darüber bin ich schon sehr froh. Und wir sehen uns jeden Tag. Am Anfang, wie die Karin von der Reha zurückgekommen ist, durften wir auch nicht in den Wohnungen zusammen sein, da war ja schon Lockdown.“ Karin verfügt über ein besonderes Highlight: „Was an meiner Wohnung super ist: Ich bin die einzige der Damen, die eine Badewanne hat!“ Und Conny war die einzige, die bis zum Lockdown bei ihr baden durfte.

Oldies und Goleo

Was verbindet die beiden besten Freundinnen, worüber reden sie? Conny: „Alles Mögliche! Über Filme, Serien, und über Musik zum Beispiel, da haben wir aber nur teils-teils dieselben Vorlieben.
Über Tiere reden die beiden natürlich auch, und Karin erzählt von den Katzenbabys, sie weiß genau, wann wie viele zur Welt kamen, welche angenommen wurden und welche nicht: „Was mir gefallen hat, dass Andreas und Heike, die beiden auf dem Bauernhof, so ein Vertrauen in mich haben. Sie haben extra Aufzuchtmilch für Katzen besorgt, dann durfte ich mit einem Miniflascherl und einer Pipette die Katzenbabys füttern!“ Dass Haustiere in ihren Wohnungen nicht mehr erlaubt sind, bedauern beide.

Während Karin auf dem Bauernhof werkt, ist Conny auf dem ersten Arbeitsmarkt angestellt. Wenn sie erwähnt, wo – „Ich bin beim KII, das heißt Kompetenznetzwerk Informationstechnologie zur Förderung der Integration von Menschen mit Behinderung“ –, dann kann sich Karin vor Lachen nicht mehr halten, so lange ist der Name ausgeschrieben. „Ich hab’ zu Conny gesagt, das heißt: Kleiner Intelligenter Igel!“ Jetzt müssen sie beide lachen. Conny erklärt ihre Arbeit: „Ich bin dort in der Abteilung Proqualis, also für Qualität zuständig, und wir haben eine Zeitlang bis Corona viele Befragungen gemacht, sind in Einrichtungen gefahren wie zur Lebenshilfe, FAB oder zur Volkshilfe. Dadurch habe ich viel gelernt, auch Transkribieren zum Beispiel. Ansonsten bin ich im Büro, wir sind in der Johannes Kepler Universität eingemietet. In den Lockdowns hatten wir Homeoffice. Wir waren schon lange nicht mehr alle gemeinsam im Büro. Seit 2012 bin ich angestellt und bekomme Lohn, mich freut sehr, dass ich Arbeit habe.“

Engagiert

Nicht nur das, Karin erzählt stolz, dass beide bei IV Wohnen aktiv sind, der Interessensvertretung für Menschen mit Beeinträchtigung. „Und im Dachverband lassen wir uns beide für die nächste Periode aufstellen.“ Laut Conny geht es in diesem Beirat um politische Themen, etwa „dass Menschen, die g’scheit arbeiten, nur ein Taschengeld bekommen statt Lohn. Oder auch um die Wartezeiten, weil viele Menschen mit Beeinträchtigung auf eine Wohnung warten. Da gibt’s einige Themen.“ Karin ergänzt: „Dort wird auch besprochen, dass es viele Firmen gibt, die Menschen mit Behinderung gar keine Chance geben.“

Das ist für beide ein wesentlicher Unterschied zwischen der heutigen Lebenssituation und der früheren: „Früher sind wir bei vielen Dingen nicht gefragt worden. Da hat es keine Selbstbestimmung gegeben und keine Privatsphäre. Das ist schon viel besser geworden, wie wir hierhergekommen sind“, sagt Conny. „Ich will nicht grundsätzlich schlecht reden über die Schwestern, sie haben schon auch etwas Gutes gehabt. Aber manchmal hätte man sie zum Mond schießen können… Einmal in der Kirche hat eine Schwester meinen Friedensgruß nicht angenommen. Dann hat sie mich später angerufen und gefragt, ob ich eh weiß, warum sie das getan hat. Das hab ich verneint, sie hat gesagt: ‚Na, weil sich niemand zu mir gesetzt hat in der Kirche!‘ Da hab’ ich mir schon gedacht: Sie behandeln uns wie Kinder, aber selber benehmen sie sich ja genauso.“

Auf die Frage, was das Leben hier außerdem lebenswert macht, lautet Karins Antwort ohne Überlegen: „Das Allerschönste ist, seit wir hier sind: Wir haben schon vier Schiffsreisen gemacht!“ Hier schaltet sich Conny mit ihrem bemerkenswerten Zahlen- und Datengedächtnis ein. Sie weiß genau, in welchem Jahr die beiden wo waren, und da ist vom Markusplatz in Venedig die Rede, von den Trullis in Bari, den Grotten auf Korfu, von der Akropolis, vom „wunderschönen Santorin“ und von einem historisch nachgebauten Dorf in Aarhus, Dänemark. Die Freundinnen haben diese Ausflüge unglaublich genossen und denken immer wieder gerne daran zurück. „Das war so schön! Und diese Erinnerungen hat man für immer im Kopf, das finde ich total schön. Heuer wollten wir in die Schweiz fahren, das ging dann leider nicht. Das ist so deppert, das Virus! Wir können uns wirklich alle schon drauf freuen, wenn wieder alles wird wie vorher.“
In der Teilbetreuten Wohngruppe der Caritas OÖ in St. Josef in Linz wohnen sechs Frauen im Alter von 47 bis 60 Jahren in jeweils einer eigenen Wohnung. Von montags bis freitags gibt es stundenweise Begleitung und an ein bis zwei Samstagen im Monat Unterstützung bei Bedarf, z.B. bei größeren Einkäufen und bei gesundheitlichen Themen. In der Freizeit werden regelmäßiges Turnen und gemeinsame Aktivitäten wie Ausflüge, Kegeln, Wellnesstage, Spieleabende, Filmabende, Spaziergänge, Geburtstagsfeiern und Urlaube (vor Corona) angeboten.

www.caritas-linz.at